Handlungsorientierte und erfahrungsoffene Wege zur Sprachkultur
Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, 2013. 225 S.
Print: ISBN 978-3-631-62983-3 geb. (Hardcover)
eBook: ISBN 978-3-653-03789-0 (eBook)
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Besprechung im MIGAZIN vom 15.11.2013
Über das Buch:
Kinder erwerben Sprache im Austausch mit ihrer Umwelt auf der Basis einer einmalig menschlichen Prädisposition ganz beiläufig im sozialen Miteinander. Erwachsene besitzen ein feines Gespür dafür, wie sie ihre Kinder in dieser Erwerbsaufgabe unterstützen können. Die Elterngeneration vermittelt ihren Kindern das Weltwissen in einem sozio-kognitiven Prozess, der Sprache zu einem sehr wirksamen Mittel zur Weitergabe der Kultur macht. Für die ganz Kleinen setzen Verse, Kinderlieder und Märchen elementare sprachliche Bildungsprozesse in Gang. Dieses Buch knüpft an diesen frühen Erfahrungen an. Nach einer begrifflichen Klärung der sprachlichen Bildung werden die Kategorien Lautentwicklung, Wortschatzerwerb, Grammatik und Pragmatik aufgefächert und mit Beispielen aus dem konkreten Umgang mit Kindern veranschaulicht. Die Ausdifferenzierung von Sprache durch die Neukonstruktion des Wissens wird durch Lernprozesse aus einem breiten Fächerkanon angeregt. In erfahrungsoffenen und handlungsorientierten Lernprozessen werden Kinder befähigt, sich auch mit abstrakten Inhalten auseinanderzusetzten, wie an einem Beispiel zur Konzeptualisierung von Zeit gezeigt wird.
Inhalt: Bildung – mehr als die Vermittlung von Qualifikationen – Beginn der sprachlichen Bildung mit der Geburt – Kniereiter, Verse und Lieder als Einführung in die Schriftkultur – Literacy als Rahmen für die Vermittlung von Hör- , Sprech- und Schriftkultur – Ermöglichen des Verständnisses komplexer Zusammenhänge durch Sprache – Konzeptualisierung abstrakter Begriffe mittels Sprache.
Informationszentrum für Fremdsprachenforschung (IFS) Philipps-Universität Marburg 26.02.2014:
Bildung wird als lebenslanger Prozess interpretiert, der den Menschen zu Mün digkeit und Selbstbestimmung befähigen soll, und der die aktive Auseinandersetzung des Menschen mit seiner Umwelt, ein Sich-Bilden zu einer autonomen Persönlichkeit fördern soll. Ausgehend von der These, dass Bildung und Sprache eng miteinander verknüpft sind, wird die Form der Sprache zum Gegenstand der Betrachtung gemacht und die Weiterentwicklung sprachlicher Fähigkeiten als Bildungsaufgabe in allen Fächern und Lernbereichen verstanden. Nach einer begrifflichen Klärung der sprachlichen Bildung werden in dem Beitrag die Kate- gorien Lautentwicklung, Wortschatzerwerb, Grammatik und Pragmatik aufgefächert und mit Beispielen aus dem Umgang mit Kindern veranschaulicht. In erfahrungsoffenen und hand- lungsorientierten Lernprozessen sollen die Kinder befähigt werden, sich auch mit abstrakten Inhalten auseinander zu setzen.