In: Kolberg, T. (Hrsg.): Sprachtherapeutische Förderung im Unterricht, Stuttgart: Kohlhammer, 82-103 (Anlässlich der Emeritierung von Prof. Dr. Otto Braun, Humboldt-Universität zu Berlin)
vgl. den Ausschnitt aus der Rezension von Prof. Dr. Elmar Bartsch, der in der Sprachheilarbeit (dgs), 4/2010, 199-201 erschienen ist:
„Frau Zellerhoff (…) entwickelte unterrichtliche Methoden in allen linguistischen Aspekten von Pragmatik, Semantik und Lexik, Morphologie und Syntax. Unter 1) „Sprachtherapeutischer Unterricht“ plädiert sie (mit O. Braun) für Flexibilität gegenüber den Stoffplänen. Hier zeigt sich bereits, dass die Einordnung ihres Artikels in die Abteilung „IV Kognitionstheoretische Konzepte“ nur teilweise berechtigt ist. Zwar ist der kognitive Zugriff immer gegenwärtig, das Hauptgewicht liegt jedoch auf der Handlungsorientierung. 2) Auf der Basis einer Handlungstheorie von 1983, die mit Bruner vom enaktiven Erleben über das ikonische „Bilden“ zum symbolischen Denken führt, sieht sie den maßgebenden didaktischen Prozess. So können Kinder gegenüber den Handlungsmustern der Erwachsenen auch eigene Bedeutungsmuster gewinnen und aktivieren. So brauche 3) jede Schule für Sprachbehinderte einen weiten Spielraum für die Differenzialdiagnostik und die kompensatorische Entfaltung von Fähigkeitspotenzialen. Unter 4) „Qualitätskriterien für den sprachtherapeutischen Unterricht“ zeigt Frau Zellerhoff die Bedeutung des kommunikativen Unterrichts. Bei 5) „Didaktischen Entscheidungen“ wird deutlich, dass im jahrgangsübergreifender Unterricht die Wiederaufnahme von Gelerntem wichtig bleibt (Spiralcurriculum). Unter 6) zeigt sie nun an verschiedenen Klassen – 1, 2, 3, 4-6 – konkrete Beispiele für Handlungsschritte und ihre therapeutische Wirkung. Dieser Teil S. 85-102 ist von hohem informativem didaktischem Wert. U. a. werden beim Basteln Sprachbarrieren zwischen behinderten Schülern und Senioren verdeutlicht. Bei „Spielzeug ist kein Werkzeug“ S. 90-93. zeigt Zellerhoff, wie Bedeutung aus dem „Weltwissen der Kinder“ (Szagun) abzuleiten ist. Ein Projekt „Unser SCHUL-SPIEL-HOF “ S.93-97 erforderte kooperative Handlungsformen, den korrekten Einsatz sprachlicher Vergleiche und das Eingehen auf Partner-Perspektiven. Der Aufsatz von Frau Zellerhoff verbindet eine klare Konzeption handlungsorientierter Sprachheilpädagogik mit sehr konkreten, persönlichen Darstellungen.“
– Sprachtherapeutischer Unterricht (nach Otto Braun)
– kommunikativ – pragmatische Förderung durch Handlungsorientierung
– Veranschaulichung komplexer Zusammenhänge